Die „Todenwarthsche Kemenate“ im Zentrum der historischen Altstadt Schmalkaldens ist ein Gebäude mit einer einzigartigen Geschichte. Das repräsentative Patrizierhaus ist ein Blickfang des historischen Stadtzentrums und befindet sich am Altmarkt in direkter Nachbarschaft zum Rathaus, dem Gründungsort des Schmalkaldischen Bundes, sowie zur Stadtkirche St. Georg, Predigtort Luthers.
Die giebelständige Kemenate wird im obersten Stein des Treppengiebels mit der Jahreszahl 1575 datiert. Da die Gesimse des Treppengiebels jedoch nicht mit der Staffelung der Stufen harmonieren, ist von einem Umbau im Jahre 1575 auszugehen. Der Kern des Hauses und Großteile der Fassade stammen aus früheren Jahrhunderten, waren spätestens 1500 in heutiger Form errichtet.
Der trapezförmige Grundriss des Gebäudes ist dem früher direkt am Gebäude fließenden Wassergraben (Stille) geschuldet. Das dreigeschossige Gebäude besitzt gekoppelte Fenster und weist eine aufgemalte Eckquaderung auf. Der Zutritt zum Haus geschieht durch das spätgotische, leicht spitzbogige Portal mit Sitznischen und Überstabung. Ein kleines gotisches Portal an der Hauptfassade mit Wappenschildern wurde erst im 20. Jahrhunderts wieder freigelegt.
Im Erdgeschoss befand sich einst eine große Halle, die später wieder rekonstruiert werden soll. Das Erdgeschoss besitzt wie die beiden Obergeschosse ca. 200 qm Nutzfläche. Die Bebauungsgeschichte des Grundstückes reicht 1200 Jahre zurück.